Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins für demokratische Bildung e.V. leben und arbeiten in allen Regionen Sachsens. Wir sind in unterschiedlicher Besetzung schon seit knapp 15 Jahren im Bereich politischer Erwachsenenbildung unterwegs und haben uns Anfang 2018 im Verein für demokratische Bildung organisiert.
Wir teilen die Überzeugung, dass nicht nur Lehrerinnen und Lehrer sowie Multiplikatoren der Jugendarbeit vor dem Problem stehen, einerseits kritisch auf die Gefahren von Neonazismus und rechter Demokratiefeindlichkeit hinweisen zu müssen, andererseits aber einen offenen, pluralistischen politischen Diskurs zu befördern und vorzuleben. Insbesondere in den Debatten über Migration oder die Folgen der Globalisierung findet häufig keine Auseinandersetzung statt, werden oft nur gutgemeinte, aber leere Sprechhülsen ohne Begründung bemüht und so wichtige relevante Themen inhaltlich unwidersprochen demokratiefeindlichen Akteuren überlassen.
Sachsen ist von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. Der Wandel der Industriegesellschaft und der Arbeitswelt aber ebenso die Migration nach Deutschland sowie die Sichtbarkeit vielfältiger sexueller und kultureller Lebensformen tragen zu einer komplexeren Lebenswirklichkeit aber auch zu verschiedenen begründeten sozialen Verunsicherungen bei. In dieser Situation entstehen Abstiegsängste ebenso wie klare Wünsche nach einfacher Orientierung.
Dem demokratischen Spektrum gelingt es oft nur schwer, diese Bedürfnisse aufzugreifen. Zu oft werden Sprechverbote verhängt und auch kritische Debatten über Migration aus Angst unterbunden. Die Sprachlosigkeit über Folgen der Modernisierung nutzen Neonazis und erstarkende Neue Rechte, um ihre tatsächlich auf grundsätzlicher Modernisierungsfeindlichkeit beruhenden Antworten als einzige Alternative zum demokratischen Diskurs zu präsentieren.
In unseren bewährten Ein- und Mehrtages- Fortbildungen ist unser Ziel die Befähigung zu politischer Urteilskraft in der Diskussion über Neonazismus und die sogenannte Neue Rechte. Unser Ziel ist es dabei, Wissen über Erscheinungsformen, Programmatik und Ursachen von Neonazismus und rechten Strömungen zu vermitteln und auf dieser Basis eine angemessene Kritik zu begründen. Dabei wollen wir vermeiden, „Staatsbürgerkundeunterricht“ zu veranstalten; eine reflexhafte Einübung gewünschter politischer Haltungen lehnen wir ab. Selbstverständlich positionieren wir uns (nicht immer einheitlich) innerhalb gesellschaftlicher Diskussionen und versuchen unsere Standpunkte plausibel zu machen. Doch lassen wir Widerspruch natürlich zu.
Unsere persönliche Motivation, sich mit dem Thema zu beschäftigen geht auch auf biographische Erfahrungen zurück. Einige von uns sind bereits seit Ende der 1980er/ Anfang der 90er Jahre mit dem Thema konfrontiert und haben ihre Haltung auf der Suche nach politischen und individuellen Freiräumen in der späten DDR und zu Beginn des wiedervereinigten Deutschland entwickelt. Andere haben diese Erfahrung in ganz ähnlicher Form in den späten 1990er Jahren und danach in ostdeutschen Kleinstädten gemacht.
Im Hauptberuf sind wir als u.a. als Lehrer*in, als Büroleiter*in, als Projektkoordinator*in und als Geschäftsführer eines Vereins für kommunalpolitische Bildung beschäftigt.
Wir arbeiten üblicherweise zu zweit im Team und gestalten unsere Seminare abwechslungsreich mit einem offenen Ohr für die Bedürfnisse der Teilnehmenden.